Paddy Rock Open Air 2024


Unser letztes Festival in diesem Jahr führte uns vom 23.-24. August zum Jugendzeltplatz Alpha One nach Halvestorf. Abgespeckt auf 2 Festivaltage, erwartete die Besucher eine sehr bunte Musikmischung aus Irish-Folk-Punk, Punk-Rock, Oi!, Metal, Hard- und Heavy-Rock.
Das Paddy-Rock verbindet natürlich jeder mit dem Gedanken an Irish-Folk. Die diesjährigen Vertreter waren hierfür unter anderem The O´Reillys and the Paddyhats, The Cloverhearts, Paddy and the Rats und The Saint City Orchestra. Vielleicht wäre ja ein eigener Paddytag auf dem Paddy-Rock eine Möglichkeit mehr Tagesgäste anzulocken. Leider waren sicherlich weder die Vorverkaufszahlen, noch die spontanen Tagesticketkäufe zufriedenstellend für den Veranstalter. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Besucheranzahl ungefähr halbiert.

Ein Highlight des Festivals war mit Sicherheit der Auftritt der Gießener Band April Art. Der Timetable am Freitag war von Anfang an verschoben, so dass niemand wirklich wusste, wann welche Band spielen wird. Also hieß es einfach „ausharren vor den Bühnen und gucken was kommt“. Mit Songs wie Break Out, Not sorry, Rodeo und Jackhammer wusste die Band, rings um Frontfrau Lisa-Marie Watz, mit einer energiegeladenen Performance definitiv zu überzeugen. Im Herbst startet April Art auf große Deutschlandtour für das neue Album Rodeo. Die Platte wird am 4. Oktober erscheinen, ist aber natürlich jetzt schon vorbestellbar.


Die letzte Band auf der kleineren Bühne, der Paddystage, war am Freitagabend die US-amerikanische Hard-Core-Punk-Band Walls of Jericho. Bereits seit über 25 Jahren gibt es die Band aus Detroit rings um Sängerin Candace Kucsulain. Natürlich ist die Formation nicht mehr in Gründungsbesetzung, zeichnet sich allerdings trotzdem durch eine sehr hohe Konstanz aus. Im Jahr 2016 veröffentlichten Walls of Jericho ihr 5. Studioalbum No one can save you from yourself unter dem damals neuen Vertrag mit dem Label Napalm Records. Das vorherige Label Trustkill, stellte seinen Betrieb im Jahr 2010 ein, es folgte für Walls of Jericho eine ungewisse Zeit über die Rechte an der eigenen Musik. Mit der 44jährigen Candace, hat die Band eine Powerfrau, in der ersten Reihe stehen, die selbst auch Trainerin für den Kraftdreikampf (Powerlifting) ist, hierbei handelt es sich um einen Wettkampfsport der sich aus den Disziplinen Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben zusammensetzt. Bereits auf dem diesjährigen Reload-Festival konnten wir die Band erleben und mussten auch dort schon feststellen, dass es sich hierbei um eine Formation handelt, die man unbedingt einmal live erlebt haben muss.


Am Samstag war ein Höhepunkt des Tages der Auftritt von der australischen Celtic-Punk-Band The Cloverhearts. The Cloverhearts sind eine der neuesten und am schnellsten wachsenden Bands in der heutigen Celtic-Punk-Szene. Angeführt vom australischen Sänger und Songwriter Sam Cooper hat die Band in nur wenigen Jahren Millionen von Streams im Internet angehäuft und trat neben Genre-Giganten wie The Mahones, Ferocious Dog, Booze & Glory und Mr. Irish Bastard auf. Das zweite Album der Band Loving in Squalor soll Ende 2024 erscheinen, die Tourdaten für 2025 und 2026 stehen bereits fest und können auf der Homepage der Band eingesehen werden.


Extrem überzeugend war ebenfalls der Auftritt der bayrischen Metal-Band Equilibrium, mit ihrer Mischung aus Symphonic-, Power- und Melodic-Death-Metal. Was macht Equilibrium eigentlich aus? Die Folk-Einflüsse, aber auch die Härte des Metals. Sie haben sich auch schon in moderneren Metal-Gefilden ausprobiert und haben dabei eine spannende Mischung kreiert. Der Name der Band entstand aus der Not heraus für den ersten Auftritt im Jahr 2001, der im übrigen auch der einzige bleiben sollte. Da nicht klar war, welche Musikrichtung man eigentlich genau bedienen will, entschied sich die damalige Gründungsbesetzung für den Namen Equlilbrium, was soviel wie Gleichgewicht bedeutet. Im August 2019 erschien das 6. Studioalbum Renegades. Gestartet ist die Band eher im Bereich Pagan-Metal, mit Texten über die skandinavische Mythologie durch die Einflüsse der Zeit und der wechselnden Musiker ist die Diskografie der Band deutlich facettenreicher geworden. Erst vor etwas mehr als einem Jahr stieß mit Sänger Fabian Ghetto der aktuelle Sänger zu Equilibrium.


Die Bands waren wirklich gut an diesem Paddy Rock Wochenende, allerdings war die Organisation des Veranstalters nicht ganz perfekt, vielleicht lag es auch an den geringen Vorverkaufszahlen, aber die Gäste, die vor Ort waren, dürfen so etwas nicht spüren. An der Bändchenausgabe herrschte nicht zu jeder Zeit die Übersicht über die auszuteilenden Bändchen und darüber wer wieviel zahlen muss. Das Gäste erst darauf aufmerksam machen müssen, bis zu welchem Alter Kinder laut Aussage auf der Homepage des Paddy Rock kostenlosen Zutritt haben, sollte nicht passieren. Die Einweiser Richtung Parkplatz und in Richtung Campingplatz waren zeitweise vor Ort, am Anfang war laut Aussage einiger Festivalteilnehmer keine Ordnung auf dem Campingplatz zu erkennen, so dass im Nachhinein teilweise aufgebaute Camps auf Grund der vorher nicht erkennbaren Rettungswege versetzt erneut aufgebaut werden mussten. Auf dem Infield gab es keine erkennbare Möglichkeit sich die Hände zu waschen, obwohl sogar saubere Spültoiletten vorhanden waren. 

Die Security, der Rettungsdienst und die Brandsicherheitswache waren zu jeder Zeit präsent und ansprechbar, abgesichert war die Veranstaltung ebenfalls durch die permanente Präsenz der Polizei.
Die Kommunikation zwischen dem Paddy Rock und den Gästen könnte ausgebaut werden. Informationen und Warnungen, zum Beispiel vor angesagten Unwettern mit Gewitter, könnten bei einer möglichen Fortsetzung des Festivals deutlich stärker über Social Media und durch Durchsagen vor Ort verbreitet werden. Wir waren ehrlich gesagt irritiert darüber, dass es keine Unwetterwarnung mit Handlungsempfehlungen zu dem Unwetter, dass pünktlich zum Start des Headliners U.D.O. anfing, gegeben hat.


Das Paddy Rock ist eine tolle Veranstaltung mit Potential, mit einem extrem vielseitig und bunt gestalteten Line-Up. Wir haben uns gefreut für euch vor Ort gewesen sein zu dürfen und haben natürlich wieder eine Bildergalerie erstellt.

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Bilder: Jerome Jakob
Text: Maren Jakob
Veröffentlicht: 25.08.2024